Nachts, wenn es laut wird im Museum

Hamburg Chor und Hamburg Orchester musizieren im Hamburg Museum

[Hamburg, 26.10.2013]  Wenn Sie schon immer einmal wissen wollten, was nach dem Ende der Besuchszeiten im Museum so passiert, dann war es die passende Gelegenheit. Das Hamburg Museum bot seinen Besuchern zum normalen Eintrittspreis ein zusätzliches kulturelles Highlight. Ein stimmungsvolles und bewegendes Konzert mit dem Hamburg Chor und dem Hamburg Orchester der Neuapostolischen Kirche Norddeutschland. Ein abwechslungsreiches Programm aus geistlichen und klassischen Werken, sowie Filmmusik wurde in der Abenddämmerung vor historisch bedeutender Kulisse aus dem 15. Jahrhundert beeindruckend vorgetragen.

Helmut Sander, Vorstand der Stiftung Historische Museen Hamburg und Priester in der Gemeinde Hamburg-Lurup, begrüßte die gut 300 Besucher inmitten der wunderschönen, historischen Kulisse des überdachten Museumsinnenhofs. "Einzelne Teile die hier verbaut und aufgestellt sind, gehören zur Grundlage der Sammlung, die ihren Ursprung in 1839 hat", erklärte Helmut Sander. Chor und Orchester haben sich vor dem Petri Kirchenportal aus dem Jahre 1405 aufgestellt, welches nach dem großen Hamburger Stadtbrand zunächst eingelagert und dann 1922 hier eingebaut wurde.

Dirk Oertel vom Orga-Team des Orchesters führte an diesem Abend durch das Programm. "Die Sänger und Spieler sind schon an vielen Orten aufgetreten, aber noch nie in einem Museum. Das ist heute eine Premiere.", verriet er dem Publikum. "Wir betrachten uns als Teil der Kulturlandschaft in Hamburg. Das Museum zeigt Kultur und wir lassen Kultur erklingen in der Musik", so Dirk Oertel weiter.

Nachdem die Orchestermitglieder sich eingestimmt hatten, betrat der Chor die Portaltreppe.
Dann kamen der Chorleiter Björn Leber und Dirigent Jörg Michael Paul.

Knapp fünfzig engagierte Sängerinnen und Sänger eröffneten kraftvoll und dynamisch das Klangerlebnis mit drei geistlichen Liedern. Dann folgten im Wechsel Vorträge des Orchesters und des Chores sowie gemeinsame Beiträge beider Ensembles. Besondere Momente und Hörerlebnisse gestalteten die Solistin Angela Hülsmann (Sopran) sowie zusammen mit Claudia Hapke (Alt) mit dem Abendsegen und der Traumpantomime aus Hänsel und Gretel.

Nach der Pause eröffneten die Blechbläser mit "Happy" von Attila Kalman (*1968) das Kontrastprogramm. Die Blechbläser spielten schwung- und temperamentvoll in den zwischenzeitlich nächtlichen Abendhimmel.
In der zweiten Konzerthälfte spielte das Orchester vorwiegend bekannte Klassiker aus der Filmmusik. Besonders beeindruckend war dabei die Oboe mit dem stimmungsvollen Vortrag "Gabriel's Oboe" aus dem Film "The Mission", gespielt von Tatjana David. Das Klangmuster verriet den Komponisten Ennio Morricone.
Für einen fulminanten Konzertabschluss sorgte dann das Orchester mit Finlandia op. 26 von Jean Sibelius.

Kulisse und Akustik gaben Chor und Orchester einen besonderen Rahmen. Dabei konnten sich die vorhandenen Kapazitäten und musikalischen Qualitäten uneingeschränkt entwickeln.
Das Publikum war begeistert und bedankte sich für diesen wundervollen musikalischen Abend mit lang anhaltenden Applaus.
Unter den Gästen befanden sich auch Stammapostel i.R. Wilhelm Leber mit seiner Frau und der Bezirksapostel Rüdiger Krause.

Alles in allem eine glanzvolle Leistung. Die Direktorin des Hamburg Museums, Frau
Prof. Dr. Lisa Kosok, bedankte sich mit den Worten: "Ich bin gerührt, ich bin bewegt, ich bin beschwingt!" und richtete ein ganz großes Dankeschön an alle Akteure.

Bericht: Rolf Carl
Fotos: Heino Sartor